Dieser Artikel behandelt die Brasilianische Fußballnationalmannschaft der Frauen bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2023 in Australien und Neuseeland sowie der Qualifikation dazu. Brasilien nahm zum neunten Mal an der Endrunde teil. Zuletzt schied die Mannschaft zweimal in Folge im Achtelfinale aus, diesmal bereits nach den Gruppenspielen.
Qualifikation
Wie bei den vorherigen Meisterschaften diente die Fußball-Südamerikameisterschaft, zu der die zehn CONMEBOL-Mitglieder eine Mannschaft gemeldet hatten, wieder als Qualifikation. Diese fand im Juli 2022 in Kolumbien statt. Zunächst spielten sie in zwei Gruppen mit je fünf Mannschaften im Jeder-gegen-jeden-Modus und anschließend die besten zwei Mannschaften jeder Gruppe über Kreuz im Halbfinale. Die Sieger standen im Finale und die Verlierer spielten um Platz 3. Die besten drei Mannschaften waren direkt für die WM qualifiziert. Die viertplatzierte Mannschaft und der Sieger des Spiels der Gruppendritten nimmt am interkontintalen Play-off-Turnier im Februar 2023 teil.
Titelverteidiger Brasilien gewann die Gruppenspiele gegen Argentinien (4:0), Uruguay (3:0), Venezuela (4:0) und Peru (6:0). Im Halbfinale wurde gegen Paraguay mit 2:0 gewonnen und im Finale Gastgeber Kolumbien mit 1:0 besiegt. Damit blieb Brasilien erstmals beim Turnier ohne Gegentor.
Für das Turnier wurden 23 Spielerinnen nominiert, von denen nur sechs Spielerinnen schon im Kader für die WM 2019 standen. Lediglich Ersatztorhüterin Natascha Honegger wurde nicht eingesetzt. Sieben Spielerinnen machten alle sechs Spiele mit, je einmal wegen der zweiten Gelben Karte mussten Angelina und Kapitänin Rafaelle pausieren, die dann von Torhüterin Lorena als Kapitänin vertreten wurde. Rekordnationalspielerin Formiga hatte im November 2021 ihre Karriere beendet und Rekordtorschützin Marta nahm ebenfalls nicht teil. Die meisten Tore für die brasilianische Mannschaft erzielten Debinha und Adriana (je 5). Insgesamt trugen neun Spielerinnen in der Qualifikation zu den 20 Toren bei.
Vorrunde
K.-o.Runde
Vorbereitung
Die ersten Spiele nach der geglückten Qualifikation bestritten die Brasilianerinnen im September 2022 in Südafrika und gewannen gegen den Afrikameister Südafrika mit 3:0 und 6:0. Im Oktober folgten Spiele gegen Norwegen (4:1) und Italien (1:0). Im November gewannen und verloren sie in São Paulo gegen Olympiasieger Kanada mit 2:1 bzw. 1:2. Im Februar 2023 nahm Brasilien – wie drei andere WM-Teilnehmer – am SheBelieves Cup teil, bei dem zunächst gegen Japan mit 1:0 gewann wurde, dann aber gegen Kanada mit 0:2 und gegen die USA mit 1:2 verloren wurde. Im April traf die Mannschaft bei der ersten Austragung der UEFA-CONMEBOL Women’s Finalissima im Wembley-Stadion auf Europameister England. In der dritten Minute der Nachspielzeit konnte die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Andressa Alves die Führung der Engländerinnen ausgleichen, so dass es zum Elfmeterschießen kam, das mit 2:4 verloren wurde. Am 11. April gewannen die Südamerikanerinnen in Nürnberg gegen Vize-Europameister Deutschland mit 2:1. Der letzte Test vor der WM wurde am 2. Juli in Brasília gegen Chile mit 4:0 gewonnen.
Kader
Die Spielerinnen für die WM-Endrunde wurden am 27. Juni 2023 benannt. Tainara, Angelina und Alines Gomes wurden als Reservespielerinnen bestimmt. Am 18. Juli wurde Nycole verletzungsbedingt durch Angelina ersetzt.
Endrunde
Auslosung
Für die am 22. Oktober 2022 stattgefundene Auslosung war die Mannschaft Topf 2 zugeordnet. Sie konnte somit in eine Gruppe mit einem der Gastgeber Australien oder Neuseeland, Weltmeister USA oder Deutschland gelost werden. Die Mannschaft wurde in die Gruppe F gelost und spielt damit in der Gruppenphase in Australien. Gruppenkopf ist Frankreich, gegen das bei der letzten WM das Aus im Achtelfinale kam. Zugelost wurden Jamaika und eine Mannschaft, die sich im Februar 2023 noch qualifizieren musste. Diese wurde Panama, das sich zunächst gegen Papua-Neuguinea und dann Paraguay durchsetzte. Gegen Jamaika wurde schon bei der letzten WM-Teilnahme 2019 gespielt. Auf Panama traf Brasilien bei der WM erstmals und gewann mit 4:0. Dann wurde aber gegen Frankreich wieder mal verloren und gegen Jamaika nur ein torloses Remis erreicht, wodurch die Mannschaft ausschied.
Gruppenspiele
*: alle Anstoßzeiten in Ortszeit
Einzelnachweise




